Aufklärung und Moderne

Mike Frömel

Offene Räume und gefährliche Reisen im Eis

Reisebeschreibungen über die Polarregionen und ein kolonialer Diskurs im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Reisen in die Nordpolarregion und das antarktische Meer waren außergewöhnliche Formen, die Welt in einer Zeit von europäischer Aufklärung und früher Globalisierung zu erkunden. Ihr biografischer Bezug zu Deutschland verbindet die Reisenden David Cranz, Benjamin Kohlmeister, Georg Forster, Heinrich Zimmermann und Otto von Kotzebue, deren Reisebeschreibungen polare Fremderfahrungen über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten schildern.

Die vorliegende Studie ist kultur- und literaturwissenschaftlich angelegt. Ausgehend von der vielfältigen Entwicklung der Gattung, zeigt sie, wie in den Texten eine äußerst differente Fremderfahrung an die Leser vermittelt werden kann, die auf einen europäisch-kolonialen Entdeckungsdiskurs referiert. Dafür wird zunächst die Auseinandersetzung mit diesem Diskurs in Deutschland betrachtet. Im Hauptteil wird in Textanalysen herausgearbeitet, auf welche Weise eine Offenheit der Polarregionen für neue Entdeckungen in Parallelität zum öffentlichen Diskurs inszeniert ist. Weitere literaturwissenschaftliche Fragen richten sich u.a. auf das Vorwissen des Autors und der Leser und koloniale Sichtweisen auf die polaren Peripherien. Obwohl sehr unterschiedlich dargestellt, haben alle Texte die Gemeinsamkeit, die extremen Herausforderungen und Entbehrungen mit dem Motiv der gefährlichen Reise im Eis zu erfassen.

  • ISBN: 978-3-86525-297-5
  • 288 Seiten
  • Hardcover
  • Am 17.12.2012 erschienen
  • Deutsch
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