Literatur

Moishe Shklar
Übersetzer:in: Kay Schweigmann-Greve

Srulik, ein Junge aus Warschau

Wen di Erd hot gebrent

Srulik, ein jüdischer Jugendlicher aus Warschau, wurde im Flüchtlingsstrom, im Chaos brennender Dörfer, sich auflösender polnischer Armeeeinheiten und herumirrender Menschen, von seinen Freunden getrennt. Wie viele tausend andere ist er vor der deutschen Wehrmacht geflohen und sucht im Osten Polens Schutz. In einem kleinen, vom Krieg noch unberührten Dorf, findet er kurzen Unterschlupf bei einer Familie und verliebt sich in die Tochter Rochel. Er zieht allein weiter. In Bialystok findet er Aufnahme und wird von durch die Sowjets in die Ukraine verbracht. Dort muss er in einer Fabrik die Männer zu ersetzen, die nun Soldaten in der Roten Armee sind. Srulik lernt das Leben im »Heimatland aller Werktätigen« kennen, macht Bekanntschaft mit dem übermächtigen Geheimdienst. Er trifft Rochel wieder, die, in den sowjetisch besetzten Teil Polens geflohen, nach Komi, in den weiten Nordosten der Sowjetunion deportiert wird. Gelingt es Srulik, seine Freundin dort zu treffen? Nach dem Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion, fällt auch sein ukrainischer Wohnort in die Hände der Wehrmacht…


Moishe Shklar wurde 1920 in Warschau geboren und besuchte dort eine jüdische Schule. Er war als Jugendlicher in der illegalen kommunistischen Jugendbewegung aktiv. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges floh er in die Sowjetunion und arbeitete dort in einem metallverarbeitenden Kombinat in Magnitogorsk/Ural. 1946, nach Polen zurückgekehrt, schrieb er für die Warschauer jiddische Presse Gedichte, Essays und Reportagen. 1968, nach einer Welle des Antisemitismus in Polen, verließ er mit vielen Schoahüberlebenden Polen und ging mit seiner Familie in die USA, nach Los Angeles. Bisher erschienen von ihm 12 Lyrik- und Prosabände. Übersetzungen ins Hebräische, Polnische und Englische liegen vor. Jahrzehntelang, bis 2007, war er Herausgeber der jiddischen Literaturzeitung »Cheschbon«. Er erhielt mehrere Literaturpreise in den USA und Israel, 2003 nahm er den renommierten David Hofstein Preis in Tel Aviv entgegen.

  • ISBN: 978-3-86525-199-2
  • 130 Seiten
  • Broschur
  • Am 24.03.2011 erschienen
  • Deutsch
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden