August Wilhelm Iffland / August von Kotzebue
Hrsg. von Alexander Košenina

Briefwechsel

August Wilhelm Iffland (1759–1814) und August von Kotzebue (1761–1819) sind die beliebtesten Dramatiker der Goethezeit. Zusammen bringen sie es auf über 300 Stücke, zugleich spielen beide selbst auf Liebhaberbühnen und großen Theatern, publizieren über dramaturgische Fragen und sind als Bühnenleiter tätig. Iffland kommt in seiner Heimat Hannover erstmals mit dem Theater in Berührung, von hier macht er seinen Weg über Gotha und Mannheim bis zum Nationaltheater in Berlin. Kotzebue aus Weimar steht schon als Fünfzehnjähriger mit Goethe auf der Bühne und leitet später das Theater in Sankt Petersburg und die Liebhaberbühne in Reval (Tallinn). Ifflands und Kotzebues Stücke bestreiten um 1800 auf allen deutschsprachigen Bühnen den größten Anteil aller Aufführungen. Beide Theaterdichter konkurrieren aber nicht nur um die Gunst des Publikums, sondern kooperieren auch miteinander und korrespondieren über Dramen, Inszenierungen und Schauspielerinnen. Vorliegende Edition macht die erhaltenen Briefe aus den Jahren 1799 bis 1814 erstmals vollständig zugänglich.

»Die Korrespondenz zwischen Iffland und Kotzebue stellt einen unverzichtbaren Quellenfundus für diejenigen Forscher dar, die sich näher mit dem Leben und dem Wirken beider Autoren befassen oder sich vertiefend mit der Theaterpraxis um 1800 auseinandersetzen.«

Martin Schippan, Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliotheken und Wissenschaft (2020).

»Was hat etwa Karl der Große mit Napoleon zu tun? Und warum ist diese Verbindung in Berlin so prekär? Antworten in diesem lesenswerten, kleinen Bändchen.«

Hiram Kümper, Zeitarbeit 2/2020, S. 158.

»Der geneigte Leser erlebt im Briefwechsel zwei Theaterfachleute des 18. und 19. Jahrhunderts in einem versierten Diskurs über die Feinheiten der dramatischen Literatur, der Schauspielkunst und der Bühnengestaltung.«

Hans-Joachim Jakob, Lichtenberg-Jahrbuch 2020, S. 304.

Alexander Košenina

Alexander Košenina, Prof. Dr., wechselte 2008 von einem germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover. Er vertritt die deutsche Literatur des 17.–19. Jahrhunderts, beschäftigt sich u.a. mit medizinischen und juristischen Fallgeschichten seit der Frühen Neuzeit und interessiert sich für Wechselwirkungen zwischen Malerei und Literatur. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Feuilletons und Editionen zur Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts.

August von Kotzebue

August von Kotzebue (1761-1819) war Schriftsteller, Publizist und Theaterautor.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, erlangte Kotzebue internationale Berühmtheit durch sein Dramenwerk, das die theatralen und gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit publikumswirksam herausforderte. Zeitweise übernahm er selbst Theaterleitungen und war u.a. für die Bühnen in Wien, St. Petersburg, Tallinn, Königsberg und Mainz zuständig.
Als engagierter Medienmacher arbeitete Kotzebue an der Profilierung des Pressemarktes, indem er mehrere belletrische Zeitschriften ins Leben rief und herausgab, darunter »Bibliothek der Journale« (St. Petersburg), »Für Geist und Herz« (Tallinn), »Die Biene« (Königsberg), »Der Freimüthige« (Berlin) und »Literarisches Wochenblatt« (Weimar).
Zeitlebens stand Kotzebue im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Auf das Interesse für seine Person reagierte er mit autobiografischer Unterhaltungsprosa, nicht selten mit ironischem Unterton. Die literarkritischen Debatten bestritt er ausgiebig auf dem Feld der Publizistik. Kotzebues gesellschaftspolitische Polemik gegen die radikalen deutschnationalen Tendenzen gab schließlich Anlass zu seiner Ermordung, die selbst zum transnationalen Medienereignis wurde.
August von Kotzebue gilt bis heute als der meistgespielte deutschsprachiger Dramatiker. Mit dem Lexikon »Kotzebues Dramen« liegt seit 2011 bei Wehrhahn Verlag ein konziser Überblick über seine Theaterproduktionen vor.

  • ISBN: 978-3-86525-779-6
  • Theatertexte Sonderband 3
  • 64 Seiten
  • Hardcover
  • Am 30.04.2020 erschienen
  • Deutsch
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