Carl Ludwig Fernow
Mit einem Nachwort von Johannes Grave

Über die Landschaftmalerei

Carl Ludwig Fernow (1763–1806) war einer der interessantesten Kunsttheoretiker und Ästhetiker zwischen Klassik und Romantik.
Die ihn prägende intellektuelle Begegnung war Kants Kritik der Urteilskraft (1790), mit der er im Jenaer Kreis um den Philosophen und Kantianer Carl Leonhard Reinhold, der Fernow nachhaltig förderte, in Berührung kam. Mit Reinholds Unterstützung reiste Fernow nach Italien, wo er – vor allem in Rom – zwischen 1794 und 1803 lebte. Anschließend holte Goethe ihn als Professor für Ästhetik nach Jena und als Bibliothekar nach Weimar. Neben Johann Heinrich Meyer war Fernow für Goethe der wichtigste Gesprächspartner in Fragen der Kunst und Kunsttheorie.
Über die Landschaftmalerei erschien etwas versteckt 1806 im Rahmen von Fernows dreibändigen Römischen Studien. Der kleine Traktat ist einer der wichtigsten Texte zur Theorie der Landschaftsmalerei um 1800. Er versucht einen schwierigen Spagat zwischen Goethe’scher Klassik und der Frühromantik.
Die Vorrede der Schrift ist eine Kritik der Frühromantiker und noch am ehesten »klassisch«: Sie orientiert sich an Goethes Symbolbegriff und bestimmt das Wesen der Landschaft als »plastisch«.
Der folgende Text aber gibt sich der Frühromantik gegenüber versöhnlicher – er sucht einen Mittelweg zwischen dem romantischen Allegorieverständnis der Natur und dem objektivistisch-naturwissenschaftlichen Naturverständnis Humboldtscher Prägung.
Johannes Grave führt in einem Nachwort in diesen weithin unterschätzten – und weit ausgreifenden – Text, vielleicht Fernows wichtigsten, ein.

  • ISBN: 978-3-86525-792-5
  • Texte zur Kunst und Ästhetik 2
  • Hrsg. v. André Georgi
  • 112 Seiten
  • Broschur
  • Am 07.12.2020 erschienen
  • Deutsch
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