Kulturgeschichte

Hrsg. von H. Joachim Kusserow / Guido Erol Öztanil

»Mit stahlscharfer Klinge«

Beiträge zu Heinrich Albert Oppermann

»Sogar die vielen kleinen Sterne: Kaestner, der lieber in Italien weilte, Brandes, Knigge, Mädler, der verdienstvolle Pertz, der mutige Oppermann funkelten nur verloren im Dunkel«, bemerkte Theodor Lessing einmal, womit er die Gleichgültigkeit und Ignoranz beklagte, mit welcher die Zeitgenossen jenen Männern begegneten. Der vorliegende Band ist einem dieser gar nicht so ›kleinen Sterne‹ gewidmet und möchte ihn gebührend erstrahlen lassen.

Der 200. Geburtstag Heinrich Albert Oppermanns (1812–1870) ist Anlass für eine kritische Würdigung des niedersächsischen Schriftstellers, Juristen, Historikers und liberalen Politikers, der mit seinem Roman Hundert Jahre (1870) ein eindrucksvolles, breit angelegtes Geschichts- und Familienpanorama veröffentlichte. Die hier versammelten Beiträge namhafter Historiker und Literaturwissenschaftler nähern sich Oppermanns Leben und Werk auf vielfältige Weise. Oppermann tritt uns in seinen unermüdlichen Aktivitäten entgegen: als Advokat in revolutionären Zeiten, als engagierter Mitstreiter in der Deutschen Schillerstiftung von 1859, als ein in fiktionalem Gewande politisch agierender Autor oder als Eisenbahnfreund, der aufmerksam die Veränderungen der Wahrnehmung unter dem Eindruck moderner Mobilität reflektiert. Für die Arbeiten wurden zahlreiche, bislang unveröffentlichte Dokumente ausgewertet. Teils unbekannte oder nur selten reproduzierte Bildbeigaben tragen zur Veranschaulichung der Vita activa Oppermanns bei, von der Kenntnis zu nehmen in vielerlei Hinsicht lohnenswert ist.

Karl Braun
Erinnerungen an Heinrich Albert Oppermann 

Nicolas Rügge
Oppermann und Stüve. Zwei hannoversche Juristen in revolutionären Zeiten 

Eugen Kotte
Zwischen Biographie, Historiographie und Fiktion Die Darstellung des Vormärz und der Revolutionen von 1848 in Heinrich Albert Oppermanns Roman Hundert Jahre

H. Joachim Kusserow
Oppermanns Wirken in Nienburg für die Deutsche Schillerstiftung von 1859 

Martin Lowsky
Johann Friedrich Ruthe. Deserteur und Vagabund im Königreich Westphalen, Gelehrter in Berlin

Guido Erol Öztanil
Wolkenbilder, Nebelbilder, Filmbilder Zum Zusammenhang von Eisenbahnreise und visuellen Medien in einem Kapitel der Hundert Jahre

Bernd Ulrich Hucker
Heraldisches in Heinrich Albert Oppermanns Hundert Jahre

Michael Schmidt
Henriette von Bissing und die Nienburger Dilettantenkultur zur Zeit Oppermanns 

Sabine Kempf
»Wie Pilze schossen überall die Vereine aus dem Boden…«
Die Rolle der gemäßigt liberalen Vertreter bei den Wahlen zur Ständeversammlung im Königreich Hannover 1848–1866 

Hans-Otto Schneegluth
Das »Mundsche Haus« in Nienburg. Der Ort, an dem Heinrich Albert Oppermann seinen Roman Hundert Jahre verfasste 

»Durchweg neues, überraschendes Terrain betreten die zehn Autoren mit ihren Arbeiten. Sie zeigen, wie thematisch doch sehr unterschiedlich das Phänomen ›Oppermann‹ in den Blick genommen werden kann. Bemerkenswert, dass vor allem junge Wissenschaftler sich mit dem ›Projekt Oppermann‹ identifizieren konnten.«

DH, Die Harke, 06.01.13
  • ISBN: 978-3-86525-318-7
  • 256 Seiten
  • Hardcover
  • Am 18.12.2012 erschienen
  • Deutsch
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