Literaturwissenschaft

Bodo Plachta

Arbeitszimmer und Schreibtische

Für Friedrich Schiller war der Schreibtisch das »wichtigste Meubel« und Zentrum seines Schreibens. Er ist aber nur einer von vielen Schreibtischen aus dem Besitz von Autorinnen und Autoren. In Museen, Archiven und Gedenkstätten werden diese Schreibmöbel – manchmal sogar das komplette Mobiliar von Arbeitsräumen – verwahrt, denn sie markieren Orte und Kontexte der Entstehung von Texten. Vielfach haben Autorinnen und Autoren ihre Arbeitsplätze bewusst gestaltet und auch Schreibtische entworfen. Arbeitszimmer und Schreibtische sind Teil der Autorschaft. Sie lassen uns die Rahmenbedingungen von Schreiben erkennen und erlauben uns aufschlussreiche kulturgeschichtliche Einblicke in das Entstehen von Literatur überhaupt.
Aus dem Inhalt: Skriptorium, Schnittstelle mittelalterlicher Textproduktion – Martin Luthers Studierstube – Johann Wilhelm Gleims Schreibsessel – Sophie von La Roche am »Schreibetisch« – Christoph Martin Wieland, der »Virtuose« am Schreibtisch – Johann Gottfried Herders »unförmliches« Schreibpult – Goethes Schreibtische – Friedrich Schillers »wichtigstes Meubel« – Friedrich Hölderlins Tisch – Jean Pauls »Repositorium« – E.T.A. Hoffmanns »Poetenstübchen« – Annette von Droste-Hülshoffs Kanapeeleben – Eduard Mörikes transportable »Schreibschatulle« – Adalbert Stifters »gemischtes Zimmer« – Jacob und Wilhelm Grimms »Zettelwirtschaft« – Der »fürstliche« Arbeitsplatz. August Heinrich Hoffmanns von Fallersleben – Theodor Storms Schreibtisch – Theodor Fontane am Schreibtisch fotografiert – Richard Dehmels Schreibtisch und die moderne Raumkunst – Sigmund Freuds studiolo-Praxis – Gerhart Hauptmanns Schreibplatz in der Sommerfrische – Die zwei Schreibtische Franz Kafkas – Hermann Hesses »schlichter, roher« Schreibtisch – Thomas Manns »episches Hausgerät« – Die »Firma« Bertolt Brecht – Klaus Manns unbekannte Schreibtische – Anna Seghers »Schutzpatron« – Arno Schmidts »Hölzernes Meer von 3 Quadratmetern« – Max Frischs Schreibmaschinen – Heinrich Bölls Schreibtisch mit den »Zwischenräumen« – Thomas Bernhards »Denk- und Schreibkerker« – Friederike Mayröckers »Zimmer-Chaos«.

Hier geht es zur Rezension von Klaus Schreiber.

Klaus Schreiber, Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliotheken und Wissenschaft (2021-4).
  • ISBN: 978-3-86525-855-7
  • 39 teils farbige Abbildungen
  • 328 Seiten
  • Hardcover
  • Am 14.06.2021 erschienen
  • Deutsch
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden