Literaturwissenschaft

Maren Brühne

Die ideale Magie – Eine Begehung

Untersuchung ausgewählter Prosa Thomas Bernhards

Inmitten einer verstörten Welt gibt ›die ideale Magie‹ den Anstoß, die unerträglich gewordene Existenz wieder als lebenswert zu empfinden: Denken wird erneut zum Ereignis.

Dieses Ereignis wird in dem Roman »Verstörung« (1967) von Thomas Bernhard als wunderbare Balance von Verstand und Gefühl eingeführt, die sich allein im wechselseitigen Übergang verwirklicht. Der besondere Moment des Übergangs steht im Zentrum der vorliegenden Arbeit, deren Untertitel ›Eine Begehung‹ damit programmatisch wird: Die Begehung bietet die Möglichkeit, sich Bernhards Werk unter neuen Vorzeichen anzunähern: als chiffriertes Erlebnis des Denkens lassen sich neben »Verstörung« weitere Texte des Spätwerks »Wittgensteins Neffe« (1982), »Der Untergeher« (1983), »Alte Meister« (1985) heranziehen und auch Thomas Bernhards eigene Bewertung seines Schreibens anders betrachten.
Im Spannungsfeld von magischem Idealismus und mystischen Anschauungen von philosophisch-poetischen Grenzgängern wie Novalis, Gertrude Stein und Ludwig Wittgenstein u.a. wird Bernhards Schaffen auf neue Weise erlebbar. Der Leser wird aufgefordert, an einer spannenden Gedankenreise teilzuhaben, die im Zuge eines intertextuellen Kunst-Dialogs zum »Mitspiel des Interpretierens« einlädt.

»Dabei gelingen ihr, nicht zuletzt weil sie verschiedene Ansätze der Bernhard-Analyse in Frage stellt und so eine durch die literaturwissenschaftliche Praxis nur zu häufig verstellte Sicht auf den Text beseitigen möchte, bemerkenswerte Einsichten. [...] So will die Untersuchung als eine ›Begehung‹ verstanden werden, eine Metapher, die [...] einleuchtet.«
(Wendelin Schmidt-Dengler)

  • ISBN: 978-3-86525-110-7
  • 144 Seiten
  • Broschur
  • Am 20.03.2009 erschienen
  • Deutsch
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