Hrsg. von Alexander Košenina / Manuel Zink

Friedrich Wilhelm Gotter (1746–1797)

Europäisches Theater auf deutschen Bühnen

Friedrich Wilhelm Gotter (1746–1797) war einer der meistgespielten Dramatiker der Goethezeit. Wie A. W. Iffland in Berlin oder F. L. Schröder in Hamburg betätigte er sich zugleich als Schauspieler und Regisseur. Seine rund vierzig Theaterstücke, von denen einige im vorliegenden Band exemplarisch erschlossen werden, sind meist Adaptionen aus der englischen, französischen und italienischen Literatur. Statt nach Originalität strebt er nach Bühnenwirksamkeit und Vermittlung von großen Stoffen wie Alzire, Elektra, Medea, Merope, Pygmalion; von Shakespeares Romeo and Juliet und The Tempest oder von Romanen wie Fieldings Tom Jones. Von Melodramen über bürgerliche Lustspiele bis zu klassischen Tragödien beherrscht Gotter alle Gattungen und Tonlagen. In einem lyrischen Nachruf auf den großen Schauspieler Conrad Ekhof 1778 feiert er dessen Theater gegen den Spott aus dem Ausland: Vorbildlich sei es durch die Orientierung an der »Natur«, »Wahrheit« und »Leidenschaft« statt an artifizieller »Verzerrung« und Sophisterei.

Alexander Košenina

Alexander Košenina, Prof. Dr., wechselte 2008 von einem germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover. Er vertritt die deutsche Literatur des 17.–19. Jahrhunderts, beschäftigt sich u.a. mit medizinischen und juristischen Fallgeschichten seit der Frühen Neuzeit und interessiert sich für Wechselwirkungen zwischen Malerei und Literatur. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Feuilletons und Editionen zur Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts.

  • ISBN: 978-3-98859-081-7
  • 160 Seiten
  • Klappenbroschur
  • Am 30.10.2024 erschienen
  • Deutsch
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