Edition Wehrhahn

August von Kotzebue
Hrsg. von Max Graff

Ich, eine Geschichte in Fragmenten

August von Kotzebue (1761–1819) dominierte mit seinen zahlreichen erfolgreichen Theaterstücken die deutschen Bühnen der Goethezeit. Seine ersten – anonymen – Publikationen jedoch waren Erzähltexte. Zu diesen gehört Ich, eine Geschichte in Fragmenten, zuerst erschienen im Ganymed für die Lesewelt (1781). In diesem Text, der vor Anspielungen und intertextuellen Verweisen strotzt, entfaltet ein launischer Erzähler ein Panorama vermeintlicher weiblicher Laster. Nach einer Reihe von desillusionierenden Erfahrungen steht eine bemerkenswerte Lösung: Seine Ehefrau findet er im Zuge einer Südseereise.
»Dieses kleine Werk ist ein Geweb von abgeschmakten und schmuzigen Erzählungen, wodurch die allgemeine Untreue des weiblichen Geschlechts will erwiesen werden« (Bericht einer Visitation von Würzburger Buchläden, 1781).
»Erstes u. zwar sehr liederliches Opus Kotzebue’s« (Hugo Hayn, Bibliotheca Germanorum erotica).

August von Kotzebue

August von Kotzebue (1761-1819) war Schriftsteller, Publizist und Theaterautor.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, erlangte Kotzebue internationale Berühmtheit durch sein Dramenwerk, das die theatralen und gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit publikumswirksam herausforderte. Zeitweise übernahm er selbst Theaterleitungen und war u.a. für die Bühnen in Wien, St. Petersburg, Tallinn, Königsberg und Mainz zuständig.
Als engagierter Medienmacher arbeitete Kotzebue an der Profilierung des Pressemarktes, indem er mehrere belletrische Zeitschriften ins Leben rief und herausgab, darunter »Bibliothek der Journale« (St. Petersburg), »Für Geist und Herz« (Tallinn), »Die Biene« (Königsberg), »Der Freimüthige« (Berlin) und »Literarisches Wochenblatt« (Weimar).
Zeitlebens stand Kotzebue im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Auf das Interesse für seine Person reagierte er mit autobiografischer Unterhaltungsprosa, nicht selten mit ironischem Unterton. Die literarkritischen Debatten bestritt er ausgiebig auf dem Feld der Publizistik. Kotzebues gesellschaftspolitische Polemik gegen die radikalen deutschnationalen Tendenzen gab schließlich Anlass zu seiner Ermordung, die selbst zum transnationalen Medienereignis wurde.
August von Kotzebue gilt bis heute als der meistgespielte deutschsprachiger Dramatiker. Mit dem Lexikon »Kotzebues Dramen« liegt seit 2011 bei Wehrhahn Verlag ein konziser Überblick über seine Theaterproduktionen vor.

  • ISBN: 978-3-86525-856-4
  • Edition Wehrhahn 31
  • 104 Seiten
  • Broschur
  • Am 13.04.2021 erschienen
  • Deutsch
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