Erstmals wird dieser Erfolgsroman aus dem Jahr 1906 von Rose Austerlitz (1876–1939) wieder veröffentlicht. – Die Künstlerwelt in Berlin um 1900 bildet den Rahmen für eine lebendige Schilderung von vielerlei meist künstlerisch tätigen Personen. Ihr Treffpunkt ist das »Café des Westens«, ein »literarisches Café« in Berlin. Zwar ironisch als »Café Größenwahn« bezeichnet, ist es jedoch ein fester Bestandteil der Bohème-Kultur und bringt Schriftsteller, Maler und Musiker in Kontakt mit Journalisten, Publizisten und Gelehrten. Dabei geht es dem Roman nicht um bestimmte zeitgenössische Kunststile und auch nur gelegentlich um Probleme der Kunstproduktion. Vielmehr werden die Lebensverhältnisse etlicher künstlerisch tätiger Personen sehr unterhaltsam vermittelt, auch ihre Beziehungen untereinander. Die Schilderungen sind oftmals sehr vergnüglich-unterhaltsam, aber der Text enthält selbstverständlich auch ernstere Momente. Wenngleich der Roman eine Vielzahl von Personen präsentiert, die zum Teil nur kurzzeitig eine Rolle spielen, lässt sich allmählich doch noch die Beziehung zweier Personen als eine personale Konstante entdecken, die sich durch den Roman hindurchzieht und damit zur Kohärenz des Ganzen beiträgt.