Georg Forster (1754–1794), Teilnehmer der zweiten Weltumseglung James Cooks, Verfasser so berühmter Reisebeschreibungen wie der »Reise um die Welt« und der »Ansichten vom Niederrhein«, von den Zeitgenossen als Naturforscher geschätzt, postum wegen seines Engagements für die Französische Revolution wahlweise gefeiert oder diffamiert – Georg Forster ist, das erkannte zuerst Friedrich Schlegel, auch ein Meister der kritischen Auseinandersetzung in komprimierter Kürze, mithin ein Essayist, wie er im Buche steht.
Die vorliegende Auswahl will Forster sichtbar machen als einen umfassend an der Natur und Kultur des Menschen interessierten, ebenso aufgeschlossenen wie federgewandten Aufklärer, der in seinen Essays bald ironisch-polemisch, bald spielerisch-witzig Stellung bezieht zu zentralen zeitgenössischen Streitfragen im Schnittfeld von Anthropologie, Ästhetik und Geschichtsphilosophie.