August von Kotzebue
Hrsg. von Fabian Mauch

Ausgewählte Kleine Prosa Band 2

Kommentare und Kritiken. Übersetzungen. Aus dem Nachlass

Im zweiten Band der ausgewählten kleinen Prosa August von Kotzebues stehen dessen journalistische Arbeiten im Vordergrund. Außer als Kritiker und Rezensent betätigte Kotzebue sich auch als Übersetzer, Wissensvermittler und Unterhalter, wobei er sein Publikum über relevante Neuerscheinungen, mitunter auch kuriose Entdeckungen informierte. Dabei waren die letzten Jahre seines Lebens zunehmend geprägt durch den Hass, der ihm vonseiten radikaler Studenten, nationalistischer Wortführer und alter Gegner entgegenschlug. In seinem Nachlass finden sich Kotzebues Reflexionen über die Gründe dieser Feindschaft gegen sich, wobei er bisweilen einen ungewohnt ernsten und selbstkritischen Ton anschlägt. Doch auch in seinen öffentlichen Beiträgen spielt das Thema immer wieder eine Rolle. Eines haben dabei alle Texte gemeinsam: Stets zeichnen sie das Bild eines facettenreichen, zuweilen böszüngigen, immer aber scharfsichtigen Beobachters seiner Zeit.

August von Kotzebue

August von Kotzebue (1761-1819) war Schriftsteller, Publizist und Theaterautor.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, erlangte Kotzebue internationale Berühmtheit durch sein Dramenwerk, das die theatralen und gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit publikumswirksam herausforderte. Zeitweise übernahm er selbst Theaterleitungen und war u.a. für die Bühnen in Wien, St. Petersburg, Tallinn, Königsberg und Mainz zuständig.
Als engagierter Medienmacher arbeitete Kotzebue an der Profilierung des Pressemarktes, indem er mehrere belletrische Zeitschriften ins Leben rief und herausgab, darunter »Bibliothek der Journale« (St. Petersburg), »Für Geist und Herz« (Tallinn), »Die Biene« (Königsberg), »Der Freimüthige« (Berlin) und »Literarisches Wochenblatt« (Weimar).
Zeitlebens stand Kotzebue im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Auf das Interesse für seine Person reagierte er mit autobiografischer Unterhaltungsprosa, nicht selten mit ironischem Unterton. Die literarkritischen Debatten bestritt er ausgiebig auf dem Feld der Publizistik. Kotzebues gesellschaftspolitische Polemik gegen die radikalen deutschnationalen Tendenzen gab schließlich Anlass zu seiner Ermordung, die selbst zum transnationalen Medienereignis wurde.
August von Kotzebue gilt bis heute als der meistgespielte deutschsprachiger Dramatiker. Mit dem Lexikon »Kotzebues Dramen« liegt seit 2011 bei Wehrhahn Verlag ein konziser Überblick über seine Theaterproduktionen vor.

  • ISBN: 978-3-86525-785-7
  • 384 Seiten
  • Hardcover
  • Am 17.09.2020 erschienen
  • Deutsch
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