Der Mittellandkanal wurde ab Beginn des 20. Jahrhunderts als küstenparallele Verbindung der Flussgebiete Ems, Weser, Leine und Elbe am nördlichen Rand der Mittelgebirge geschaffen. Die Wasserbauer der Zeit kamen damit nicht nur dem dringenden Wunsch rheinisch-westfälischer Unternehmer nach, einen kostengünstigen Verkehrsweg für Massenguttransporte zu schaffen, mit dem gleichzeitig neue Wirtschaftsgebiete erschlossen werden konnten, sondern sie wollten das aus damaliger Sicht in vielen Gebieten noch stark meliorationsbedürftige norddeutsche Tiefland großflächig für Landwirtschafts- und Siedlungszwecke erschließen. Der ungebrochene Glaube, die Natur nach den Bedürfnissen der in ihr lebenden Menschen neu gestalten zu können, ließ Männer wie Leo Sympher und Adolf Prüsmann die norddeutsche Landschaft umbauen, und sie wollten dies tun, ohne den gesellschaftlichen Graben zwischen Landwirtschaft und Industrie zu vertiefen.
»Die Historikerin Nadja Wischmeyer hat die bewegte Geschichte des Mittellandkanals zu Papier gebracht. In ihrem umfassenden Werk zeigt die gelernte Designerin und Kulturwissenschaftlerin nicht nur fachliche Kompetenz, es gelingt ihr zudem, die komplexe Geschichte des gewagten Unternehmens anhand von über 100 Abbildungen strukturiert zu veranschaulichen. Das Ergebnis ist auch ein Stück Stadtgeschichte, denn wichtige Hannoveraner Persönlichkeiten, darunter Leo Sympher und Heinrich Tramm, finden Erwähnung auf dem langen Weg über Hannover in die Elbe.«
ISBN: 978-3-86525-577-8
120 Abb., mit CD
528 Seiten
Hardcover, Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens 140