Dieser Band zeichnet das ereignisreiche Leben und vielfältige Werk einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen Österreichs nach. Die biographischen und historischen Zusammenhänge bieten einen faszinierenden Einblick in die letzten Jahrzehnte der Donaumonarchie. Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916) entstammte einem alten Adelsgeschlecht und war sowohl mit den adligen Kreisen Wiens als auch der Landbevölkerung um den Familienstammsitz in Mähren vertraut. Sie kannte die berühmtesten Theaterdirektoren in Wien, München, Berlin und Karlsruhe, war befreundet mit Schauspielerinnen, Gelehrten, Naturwissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern. Zu ihrem engeren Kreis zählte u. a. Franz Grillparzer, Ferdinand von Saar, Betty Paoli, Louise von François, Paul Heyse und Malwida von Meysenbug. Ebner-Eschenbach war mehr als nur Erzählerin; sie war Dramatikerin, Novellistin, Romanschriftstellerin, Aphoristikerin, Lyrikerin und Autobiografin.
Erstmals führt Marianne Henn in das gesamte Œuvre Ebner-Eschenbachs ein, das auch ihre Dramen einschließt. Die Themenvielfalt dieses Werkes und der kreative Umgang mit Gattungen erstaunt.
»Sie sind die geistvollste und gedankenklarste Frau, die je in Deutschland geschrieben. Sie haben Menschen geschaffen, die wir lieben, an denen wir uns trösten können, die wir glücklich sehen möchten, so glücklich, wie wir uns ihre Schöpferin denken.«
Louise von François, Brief vom 8. April 1880.
»In Marianne Henns faktenreicher Kurzbiographie zu Marie von Ebner-Eschenbach [...] werden nicht nur die Romane und Erzählungen, sondern auch die Dramen [...] als auch die zahlreichen, meist erfolgreich aufgeführten Lustspiele und Gesellschaftsstücke, knapp aber informativ behandelt.«
»Die literarischen Texte Ebner-Eschenbachs werden von Henn in aller Komplexität und Mannigfaltigkeit, sowohl Gattung als auch Stil betreffend, vorgestellt und analytisch auf einem wissenschaftlich hohen Niveau kommentiert [...].
Henns ›Meteore‹-Band leistet einen bemerkenswerten Beitrag dazu, sowohl professionelle als auch nicht-professionelle LeserInnen an die Lektüre heranzuführen und bestenfalls auch eine erneute wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Texten Marie von Ebner-Eschenbachs anzuregen und somit die Loslösung vom traditionellen Bild über die Autorin voranzutreiben. Wertvoll dabei ist nicht nur die von Henn besonders hervorgehobene Gattungs- und Themenvielfalt dieser Autorin sowie die ergänzenden Werkanalysen sowohl bekannter als auch weniger bekannter Texte, sondern ebenfalls die angefügte Bibliografie der gängigsten Forschungsliteratur [...].«