Birte Rogacki-Thiemann

»Er trank die Welt in sich hinein«

Der Architekt Ferdinand Eichwede (1878–1909) und die Villa Ebeling

Lernen, Arbeiten, Forschen, Reisen, Malen und Entwerfen: Im Hannover des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts lebte und wirkte der heute nur noch wenig bekannte und unterschätzte Ferdinand Eichwede. Er entstammte einer gutbürgerlichen Familie und zeichnete sich nach dem Abitur an der Leibnizschule in seinem Architekturstudium an der Königlich Technischen Hochschule schon früh durch besondere künstlerische Begabung sowie gleichzeitig ernsthafte Wissenschaftlichkeit aus. Direkt nach dem Studium wurde er mit einer Arbeit zur Baugeschichte des Domes in Königslutter zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. Sein eigenes Architekturbüro eröffnete Eichwede 1903 mit erst 24 Jahren, und sein erstes Bauwerk war die in der hannoverschen und überregionalen Fachpresse hoch gelobte und außergewöhnliche Villa Ebeling. Dieses Bauwerk an der hannoverschen Eilenriede hat sich über die mehr als hundert Jahre seines Bestehens bemerkenswert gut erhalten, und es bildete den Ausgangspunkt für die ausgiebige Beschäftigung von Birte Rogacki-Thiemann mit Ferdinand Eichwede, seinem kurzen, sehr intensiven Leben und seinem zwischen 1902 und 1910 entstandenen architektonischen Werk. Das reich bebilderte Buch ist somit sowohl die ausführliche und auf zahlreichen Originaldokumenten basierende Biographie des Ausnahmearchitekten als auch ein umfassendes Werkverzeichnis seines vor allem in Hannover überkommenen baulichen Œuvres.
Die Villa Ebeling liegt im Zoo- bzw. Hindenburgviertel in der Hindenburgstraße, die früher Tiergartenstraße hieß und nach Ratsbeschluss (2021) in Loebensteinstraße umbenannt wird.

Birte Rogacki-Thiemann

Birte Rogacki-Thiemann studierte Architektur an der Universität Hannover, war Stipendiatin des Graduiertenkollegs »Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege« in Berlin und Bamberg und promovierte 2004 zur mittelalterlichen Baugeschichte des Magdeburger Domes. Sie lebt in Hannover und arbeitet dort als Bauhistorikerin. Regelmäßig veröffentlicht sie Arbeiten zu bauhistorischen Themen, Bauwerken oder Architekten. Ihre besondere Leidenschaft gilt der intensiven Recherche in Archivmaterialien. Die Auswertung eines umfangreichen, bisher kaum beachteten wissenschaftlichen und künstlerischen Nachlasses sowie die Entdeckung und Untersuchung von zahlreichen privaten Dokumenten ist die Grundlage dieses Buchs, das aufschlussreiche Einblicke in das bürgerliche Bauen in Hannovers Zooviertel zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnet.

  • ISBN: 978-3-86525-895-3
  • Hannoversche Studien Band 20
  • mit 234 Abbildungen
  • durchgehend farbig, großes Format
  • 152 Seiten
  • Hardcover mit SU
  • Am 20.07.2021 erschienen
  • Deutsch
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