Ludwig Siep

Wie eurozentrisch ist die praktische Philosophie der Neuzeit?

»Philosophie und Wissenschaften, wie sie in unserem und den meisten anderen europäischen Ländern betrieben werden, sind trotz vieler außereuropäischer Einflüsse im Wesentlichen ein Produkt der europäischen Kulturgeschichte. Die moderne Naturwissenschaft scheint aber alle Schranken ihres Ursprungs überwunden zu haben und heute in aller Welt mit den gleichen Methoden und international auch in der gleichen Sprache betrieben zu werden. Mit der europäischen Philosophie hängen dagegen auch Werte und Normen, bis hin zu Menschenrechten und Demokratie zusammen, deren universale Geltung oft bestritten wird.
[…]
Die europäische Philosophie hat gezeigt, dass Autonomie und Anerkennung für menschliches Leben unersetzlich sind. Ohne eine eurozentrische Anthropologie und Fortschrittsgeschichte ist dies ein Schatz für das Denken und die Rechte aller Menschen.«

Ludwig Siep ist Professor em. für Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Seniorprofessor am dortigen Exzellenzcluster Religion und Politik. Er hat an den Universitäten Duisburg und Münster (1986–2011) gelehrt und hatte Gastprofessuren an US-amerikanischen Universitäten inne. Er ist Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Akademien und war von 2002 bis 2011 Vorsitzender der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die praktische Philosophie der Neuzeit, die Philosophie des Deutschen Idealismus sowie die allgemeine und angewandte Ethik.

Neuere Buchveröffentlichungen: Konkrete Ethik (2004), John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung (Kommentar, 2007), Aktualität und Grenzen der praktischen Philosophie Hegels (2010).

  • ISBN: 978-3-86525-516-7
  • 48 Seiten
  • Broschur
  • Am 12.06.2012 erschienen
  • Deutsch
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