Auf Schloß Hayn bei Siegen bildete sich zwischen 1733 und 1742 eine Gemeinschaft, die sich selbst Gesellschaft der Kindheit Jesu-Genossen nannte – basierend auf den Gedanken der französischen Mystikerin Madame Guyon (1648–1717). Deren quietistisches Ziel war die völlige Überlassung an Gott; das Abtöten eines jeglichen Eigenwillens. Exponenten dieser Glaubensgemeinschaft waren Friedrich von Fleischbein (1700–1774) und dessen Seelenführer Charles Hector Marquis Saint George de Marsay (1688–1753). Für kurze Zeit wurde Hayn zum Zentrum eines lebhaften Besucherverkehrs und zum Knotenpunkt hier neu vorgestellter Korrespondenzen, nicht nur mit Gerhard Tersteegen (1697–1769) u.a., sondern auch mit Glaubensbrüdern in den Niederlanden und in der Schweiz. Dieser Briefwechsel eröffnet Einblicke in eine spezielle Form von Mentalitäs- und Frömmigkeitsgeschichte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
"Zu dem Leben dieser Kindheit-Jesu-Genossen legen Michael Knieriem, der Direktor des Historischen Zentrums Wuppertal, und der Historiker Johannes Burkhardt nun eine vorzügliche Quellenedition vor. Alles kompetent und flüssig geschrieben, nüchtern und nicht ohne kritische Untertöne." Neue Zürcher Zeitung
"Ein inspirierendes Buch, dessen Lektüre nicht nur für Kirchenhistoriker gewinnbringend ist." Theologische Zeitschrift 59/2003
"In dieser Edition ist jeder Brief durch einen umfassenden Anmerkungsapparat hervorragend erschlossen und der Band enthält selbstverständlich ein Personenregister (mit Lebensdaten und Berufen)." Romerkie Berge 2/2003