Hrsg. von Cornelia Ortlieb / Tobias Fuchs

Schreibekunst und Buchmacherei

Zur Materialität des Schreibens und Publizierens um 1800

Die Materialität von Literatur erhält durch die Digitalisierung des Schreibens und Publizierens einen historischen Index. Sie ist das wesentliche Merkmal eines ›druckpapiernen Weltalters‹, das um 1800 in einer bis heute unerreichten Intensität beschrieben und reflektiert wurde.

Schreiben, Publizieren und die vielfältigen Formen des ›Büchermachens‹ am Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert – das sind die drei Themenkomplexe, denen sich die Beiträge dieses Sammelbandes widmen. Untersucht wird mit unterschiedlichen Ansätzen die Materialität von Artefakten, Praktiken und Medien im Kontext der Literatur.

Schreiben erscheint um 1800 als eine vielgestaltige Praktik, deren Materialität und Körperlichkeit es stets zu beachten gilt. Damit eröffnet sich auch das weite Feld der »Papierarbeiten« in allen Bereichen des Wissens und der Künste, des Spielens mit der Materialität von Schreibwerkzeugen, von Fingerübungen und Handarbeiten.

Die Materialität des Publizierens ist ein oft wenig beachteter, aber entscheidender Faktor der Literatur. Autorinnen und Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts antizipieren den Druck ihrer Werke, sie richten Manuskripte und Texte auf diesen aus, begleiten das ›Büchermachen‹ mit großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Darüber hinaus beschäftigen sich viele Schreibende eingehend mit den ästhetisch-materialen, handwerklichen und künstlerischen Qualitäten ihrer gedruckten Werke. Denn das Publizieren unter den Bedingungen eines sich herausbildenden literarischen Marktes entwickelt sich um 1800 auch zu einer zunehmend professionalisierten Fertigkeit, die Autorinnen und Autoren beherrschen müssen.

»Wer sich, gerade auch angesichts der laufenden Digitalisierungsdebatte und des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit bisweilen übergriffigem Nachdruck propagierten Medienwechsels zum Digitalen, für die Materialität der Bücher interessiert, wird den Sammelband mit großem Gewinn lesen.»

Hier der Link zur vollständigen Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=8484

Uwe Jochum, Informationsmittel (IFB), Jahrgang 26 (2018), Heft 1

Tobias Fuchs

Tobias Fuchs, Germanist und Journalist. Studium der Neueren Deutschen Philologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München und der FAU Erlangen-Nürnberg. Forscht u.a. zu Fragen der Autorschaft und zur Buchkultur um 1800.

  • ISBN: 978-3-86525-575-4
  • zahlr. s/w und 7 vierfarbige Abb.
  • 224 Seiten
  • Hardcover
  • Am 05.10.2017 erschienen
  • Deutsch
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