Mark-Georg Dehrmann

Produktive Einsamkeit

Studien zu Gottfried Arnold, Shaftesbury, Johann Georg Zimmermann, Jacob Hermann Obereit und Christoph Martin Wieland

Der völlig einsame Mensch ist böse. Der ganz vergesellschaftete ist hohl und leer. Über diese Bewertung der Extreme ist man sich im 18. Jahrhundert einig. Andererseits besteht auch ein Konsens darüber, daß der Mensch sich nur in der Einsamkeit auf seine Bestimmung konzentrieren kann, daß es aber ebenso Teil dieser Bestimmung ist, den Mitgeschöpfen zu dienen und nützlich zu sein. Verbindungen von Einsamkeit und Gesellschaft sind also gefragt. Fünf Positionen, in denen sich beide auf höchst unterschiedliche Weise durchdringen und ergänzen, will die vorliegende Arbeit darstellen und ihre Verbindungen zu anderen wichtigen Problemen des Jahrhunderts ausloten. Radikalpietistische Mystik und neostoizistische Affektkontrolle kommen ebenso zur Sprache wie anthropologische und medizingeschichtliche Fragestellungen. Strukturen des Austausches und Dialogs bilden dabei einen roten Faden der Untersuchung, deren zeitlicher Rahmen mit Gottfried Arnold und dem Earl of Shaftesbury am Anfang des Jahrhunderts beginnt, um mit Johann Georg Zimmermann, Jacob Hermann Obereit und Christoph Martin Wieland bis in die 1770er Jahre vorzudringen.

Mark-Georg Dehrmann

Mark-Georg Dehrmann, Prof. Dr., lehrt Neuere deutsche Literatur mit komparatistischem Schwerpunkt an der HU Berlin. Seine derzeitigen Forschungsinteressen gelten den Beziehungen zwischen Literatur und Geisteswissenschaften, allen voran den philologisch-historischen Wissenschaften; den Prozessen transnationalen Kulturtransfers vom 18. Jahrhundert an; sowie der Gattung des Epos vom Altertum bis in die Gegenwart. Er ist Mitgründer des germanistischen Netzwerkes H-Germanistik.

  • ISBN: 978-3-93232-458-1
  • 160 Seiten
  • Broschur
  • Am 27.05.2002 erschienen
  • Deutsch
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