Ingrid Willing, 1930 als Kind einer jüdischen Mutter und eines evangelischen Vaters in Wilhelmshaven geboren, konnte mit ihrer Familie die Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus überleben. Glückliche Zufälle führten dazu, dass niemand von der Religionszugehörigkeit der Mutter erfuhr. 25 Verwandte der Familie mütterlicherseits fielen dem Holocaust zum Opfer.
Erst viele Jahrzehnte später spricht Ingrid Willing über ihre Vergangenheit und findet zurück zur Religion ihrer Mutter und damit zu ihrer Identität. Sie setzt sich für den christlich-jüdischen Dialog ein und ist Mitbegründerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover. Marlene Rehbein hat während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in der Gedenkstätte Ahlem das Interview mit der Zeitzeugin Ingrid Willing geführt und die Texte für die Publikation der Erinnerungen »Wir gehören auch dazu und das darfst du niemandem sagen!« zusammengestellt.