Der Mensch befindet sich auf dem absteigenden Ast. Kulturtheorien befassen sich immer mehr mit dem, was jenseits des Menschen liegt: Tiere, Pflanzen, Natur, Umwelt, Technologie. Sie decken Relationen und Abhängigkeiten zwischen dem Menschen und dem sogenannten Anderen werden auf und bringen die menschliche Vorherrschaft ins Wanken. Was die Theorie beschreibt, erzählt die Literatur: Pflanzen werden zu sprechenden und handelnden Akteuren, von ihnen gehen Gewalt und Macht aus. Geschichten präsentieren Umwelten, in denen der Mensch keinen Platz mehr hat. Solche Geschichten können Comics erzählen wie keine andere literarische Gattung. Als Hybride aus Bild und Schrift schaffen Comics Platz für andere Hybride und Nicht-Menschliches: Cyborgs, Tiere, Pflanzen, Monster. Erzählen in Bildern heißt Erzählen über den Menschen hinaus. Das ist es, was Frauke Bergers Comic-Reihe Grün zu einer Geschichte nicht-menschlichen Widerstandes macht: posthumanes Erzählen in Bild und Schrift.