Joachim Eibach: Zwischen Akkomodation und Verfremdung. Typen der Aneignung ›des Anderen‹ in Europa am Beispiel der Türken, Chinas und der Schweiz (16. bis frühes 19. Jahrhundert) – Horst Carl: Raum und Zeit. Frühneuzeitliche Konzeptionen von Medienereignissen – Hillard von Thiessen: Konfessionelle Identitäten, konfessionell hybride Praktiken. Katholische Konfessionalisierung im Konfliktraum des Fürstbistums Hildesheim (1650–1750) – Stephan Theilig: Die erste osmanische Gesandtschaft in Berlin 1763/64: Interkulturalität und Medienereignis – James Lee: Preaching and the Politics of Hatred: Catholics, the French and the Development of ‘Englishness’ in the Late Seventeenth-Century England – Matthias Georgi: Christliche Bedrohungsraum und protestantische Identität: die englische Selbstwahrnehmung in der Debatte um das Erdbeben von Lissabon (1755) – Kirill Abrosimov: Französische Aufklärer auf der Suche nach einer ›Weltliteratur‹. Zur Kooperation zwischen dem Journal étranger und der Correspondance littéraire von Friedrich Melchior Grimm – Sven Trakulhun: Nadir Schah (1688–1747), Persischer Kriegsheld und Ursurpator: Revolutionen in Asien als Medienereignisse in Europa – Joachim Rees: Die zweite Entdeckung. Brasilien und die Expansion europäischer Bildmedien im frühen 19. Jahrhundert – Rainer Liedtke: Die Dekonstruktion der jüdischen Nation: Selbst- und Fremdwahrnehmung in der jüdischen Wirtschaftselite Europas während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – Susanne Lachenicht: Das Hambacher Fest (1832). Ein nationales Ereignis in transnationaler Perspektive – Rolf Reichardt: Barrikadenszenen der 48er Revolution. Plurimediale und internationale Wahrnehmung.
»Wie man sieht, ergibt sich insgesamt eine große Vielfalt an Themen und methodischen Zugriffen, wie es dem Gesamtthema der Fremdwahrnehmung wohl auch angemessen ist. ›Das Fremde‹ gibt es so wenig ›an sich‹ wie ›das Eigene‹. Bemerkens- und rühmenswert ist, daß in den verschiedenen Beiträgen auch die Wandlungen von Wahrnehmungen und Darstellungen berücksichtigt werden.«
»Der Sammelband unterstreicht eindrucksvoll, dass nicht nur der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand, sondern auch der Blick in die Vergangenheit für unser Selbstverständnis lehrreich sein kann. Die Stärke des Buches besteht jedoch weniger darin, ein Forschungsgebiet in seinen unterschiedlichen Facetten und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dafür wäre die Konzentration auf eines der drei Themenfelder des Bandes hinreichend gewesen. Stattdessen ist es das Verdienst der einzelnen Beiträge, den jeweiligen Zusammenhang zwischen interkultureller Kommunikation, Medienereignissen und europäischen Wahrnehmungen in den Mittelpunkt zu rücken und für die eigene Forschung produktiv zu machen.«