Hrsg. von Christian Wiebe / Zozan Karabulut

So kein Mund aussprechen kann

Barocklyrik von Frauen

»Ihr schreibet solche Sachen /
die schwerlich euch wird eine Hand nach-machen /
die männlich ist.«
Diese Verse schreibt der seinerzeit berühmte Sigmund von Birken für Maria Catharina Stockfleth. Sie und andere Dichterinnen des Barock zeigen ein großes sprachliches Talent, womit sie den männlichen Dichtern dieser Zeit ebenbürtig sind, und sie sprechen unerwartete Themen wie Homoerotik, Gesellschafts- und Kirchenkritik an. Die deutsche Literatur des 17. Jahrhunderts ist reich an Lyrik, die von Frauen verfasst wurde und auch von Frauen handelt. Weitsichtig reflektieren die Autorinnen ihre Rolle als Frau, ihre Benachteiligung und den Neid, dem sie ausgesetzt sind. Manche dieser Texte mögen fremd erscheinen, aber viele Gedichte treffen noch die Probleme unserer Zeit und die meisten können auch heute berühren. Neben den Liebesgedichten von Sibylla Schwarz und der geistlichen Lyrik von Catharina Regina von Greiffenberg versammelt der Band unter anderem Gedichte von Margaretha Susanna von Kuntsch, Maria Catharina Stockfleth, Anna Ovena Hoyer und Susanna Elisabeth Zeidler. Außerdem finden sich Texte weitgehend unbekannter Dichterinnen, die nun zum ersten Mal wiederabgedruckt sind. Die Anthologie zeigt so einerseits ein emanzipatorisches Projekt, sie stellt andererseits großartige Lyrik vor.

  • ISBN: 978-3-86525-841-0
  • Edition FONTE 1
  • 160 Seiten
  • Hardcover
  • Am 09.03.2021 erschienen
  • Deutsch
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