Mai 1758: Von Wien aus startet Charlotte Sophie Gräfin Bentinck zu einer Reise durch Oberitalien, die Schweiz und Lothringen bis nach Tübingen. Einzigartig im Vergleich zu anderen Fürstinnenreisen der Zeit sind dabei der Ablauf und die Absichten, die sie mit dieser Unternehmung verfolgt oder die sich unterwegs spontan ergeben. Geleitet wurde die Gräfin Bentinck von ihrem starken Bildungsinteresse, ihrem Wunsch nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Vertiefung ihrer persönlichen Kontakte. Aber auch die Notwendigkeit, für ihre Kinder einen sicheren Studienort und für sich selbst einen Wohnsitz zu finden, waren zielsetzend. Hierbei unterstützte sie besonders Voltaire, der sie gern dauerhaft in der Schweiz in seiner Nähe gesehen hätte, nachdem sie ihre aldenburgische Herrschaft an der Nordsee verloren hatte.
Die Reisetagebücher und Briefe gewähren Einblicke in die Biographie der Gräfin Bentinck, in die Verbindungen der europäischen Adelswelt sowie in die Schwierigkeiten und Strapazen des Reisens in jener Zeit.