Hrsg. von Kerstin Bönsch / Sarah Seidel
Unter Mitarbeit von Céline Martins-Thomas

Der Esel und seine Schatten

Prozessgeschichten von Wieland – Kotzebue – Fulda – Dürrenmatt

Der ›Streitgegenstand‹ um den es in diesen Prozess-Geschichten geht, könnte trivialer kaum sein: es ist der Schatten eines Esels. Und dennoch zieht er eine ganze Stadt in seinen Bann und spaltet die Gesellschaft. Der literarische Gegenstand hat Autoren seit dem 18. Jahrhundert beschäftigt: Christoph Martin Wieland (1733–1813), August von Kotzebue (1761–1819), Ludwig Fulda (1862–1939) und Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) halten ihren Zeitgenossen – und uns – mit den Prozess-Geschichten einen Spiegel vor. Es geht nicht nur um die Frage, wie wir als Gesellschaft mit Konflikten umgehen, sondern auch um die Gründe, die uns zu Anhänger:innen dieser oder jener Partei werden lassen. Welchen Preis zahlen wir, um zu unserem Recht zu kommen? Wie wird aus einer Mücke ein Elefant? Und: Wohin mit dem Elefanten, wenn er im Raum steht?
Die vorliegende Anthologie versammelt Wielands Romanausschnitt, Kotzebues und Fuldas Lustspiele und das Hörspiel von Dürrenmatt. Kurze Einführungen verorten sie in ihrer Entstehungszeit; die Kommentare geben Interpretationsimpulse, markieren Anschlussstellen und Differenzen – nicht nur zu Wieland. Die Textsammlung lädt zur Lektüre dieser satirischen Prozesse ein, die auch im 21. Jahrhundert an Aktualität nichts eingebüßt haben.

Kerstin Bönsch

Kerstin Bönsch leitet das Wieland-Museum, Biberach

  • ISBN: 978-3-86525-923-3
  • 384 Seiten
  • Hardcover
  • Am 29.12.2021 erschienen
  • Deutsch
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