Alexander von Humboldt (1769–1859) setzte sich nicht nur als Reisender und als Naturwissenschaftler mit Amerika auseinander, sondern auch politisch und als Historiker. Er schrieb eine Reihe von Beiträgen für Zeitungen und Zeitschriften, die heute kaum bekannt sind, aber oft überraschend aktuell.
Humboldt stritt sich mit den Vertretern eines frühen ›Anti-Amerikanismus‹, wie Hegel, denen er nachwies, daß die ›Neue Welt‹ keineswegs ein unreifer Kontinent sei. Er beschäftigte sich mit der Geschichte der Globalisierung und mit den Bedingungen des Welthandels. Er kritisierte den Kolonialismus und setzte sich ein für die Befreiung der Sklaven. Er entwarf eine Zukunft der Beziehungen zwischen den Ländern Europas und den selbständigen Nationen in Übersee.
Humboldts Essays handeln von der Conquista, von der Kolonisierung und von der Unabhängigkeit. Sie beschreiben die Entwicklung europäischer Vorstellungen, Landkarten und ›Entdeckungen‹. Und sie rekonstruieren die Geschichte des Namens »Amerika«.
Der vorliegende Band versammelt elf politische und historiographische Schriften von Alexander von Humboldt über die ›Neuen Welt‹ – ungekürzt im jeweiligen Originaltext.
Oliver Lubrich, geb. 1970, ist Professor am Germanistischen Institut der Universität Bern und durch seine Humboldt Editionen bekannt.