Jakob Michael Reinhold Lenz
Hrsg. von Christoph Weiß

Als Sr. Hochedelgebohrnen der Herr Professor Kant den 21sten August 1770 für die Professor-Würde disputirte

Faksimile des Erstdrucks Königsberg 1770

Am 20. September 1768 ließ sich Jacob Michael Reinhold Lenz zusammen mit seinem Bruder Johann Christian an der Universität Königsberg immatrikulieren. Während sein jüngerer Bruder die Rechte studieren sollte, war Jacob Lenz von seinem Vater für ein Theologiestudium bestimmt. Wie man aus den außerordentlich spärlichen Zeugnissen über die drei Königsberger Jahre schließen darf, war Lenz am theologischen Studienangebot nur mäßig interessiert. Mehr Interesse brachte Lenz den Vorlesungen Immanuel Kants entgegen, der 1770 nach fünfzehn Jahren als Privatdozent eine Professur für Logik und Metaphysik erhielt, auf die er schon 1758 gehofft hatte. Im Zusammenhang dieser Berufung, für die Kant eine Dissertation (»De mundi sensibilis atque intelligibilis forma et principiis«) vorzulegen und öffentlich zu verteidigen hatte, überreichten die »sämtlichen in Königsberg studirenden Cur= und Liefländer« ihrem akademischen Lehrer das hier im Faksimile mitgeteilte, von Lenz verfaßte Festgedicht. Unter den auf dem Titelblatt aufgeführten Gratulanten, die Rudolf Reicke anhand der Universitätsmatrikel identifiziert hat, finden sich auch zwei Adlige »von Kleist aus Curland«. Als Begleiter dieser beiden jungen Barone verließ Lenz, ohne sein Studium beendet zu haben, im Frühjahr 1771 die Königsberger Universität und reiste nach Straßburg, wo ihm bald bessere Gedichte als dasjenige auf Kant, vor allem jedoch epochemachende Theaterstücke gelingen sollten.

  • ISBN: 978-3-93232-468-0
  • 4 Seiten
  • vierfarbiger Reprint des Einblattdrucks in Umschlag eingelegt
  • Am 14.02.2003 erschienen
  • Deutsch
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