Ein kurioseres Autorenlexikon hat die Welt noch nicht gesehen: Im »Almanach der Belletristen und Belletristinnen« ist porträtiert, wer im 18. Jahrhundert dichtete oder einfach nur sudelte. Von A wie Abbt bis Z wie Zachariae tummeln sich über 130 Charaktere, viele werden mit treffsicherer Satire bedacht. Doch es klaffen auch sprechende Lücken, nicht nur Schiller fehlt. Der Verfasser dieses anonym publizierten spöttischen Kleinods schließt sich selbst nicht aus, gibt sich aber geheimnisvoll. Im vorangehenden Kalendarium lautet die Wetterprognose zur »Sonne« Friedrich Schulz (1762–1798): »wird um den Mittag untergehn«. Die Neuausgabe lasse ihn auferstehen.
»Ein freches Schmökerl, das Alexander Košenina und der treffliche Wehrhahn Verlag da aufgetan haben! (Benedit Erenz, Die ZEIT vom 25.08.05)«
Alexander Košenina
Alexander Košenina, Prof. Dr., wechselte 2008 von einem germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover. Er vertritt die deutsche Literatur des 17.–19. Jahrhunderts, beschäftigt sich u.a. mit medizinischen und juristischen Fallgeschichten seit der Frühen Neuzeit und interessiert sich für Wechselwirkungen zwischen Malerei und Literatur. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Feuilletons und Editionen zur Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts.