z.Z. vergriffen, Neuauflage in Vorbereitung
Die Engländer als »Unterdrücker von gesicherten Rechten und Freyheiten« – Amerika als Land all derer, denen man in Europa die Menschlichkeit versagt: Johann Friedrich Ernst Albrechts Schauspiel Die Engländer in Amerika, entstanden im Jahre 1790, bezieht eindeutig Stellung zu den politischen Ereignissen seiner Zeit. Es hebt sich damit aus der Menge der bühnenbeherrschenden Dramatik des ausgehenden 18. Jahrhunderts ab, auch wenn der Inhalt dem gängigen Sujet des Familiendramas mit glücklichem Ausgang verhaftet bleibt.
Albrecht wurde 1752 in Stade geboren und studierte in Erfurt Medizin. Er brachte es dort zum Privatdozenten, bevor er seine Liebe zum Theater entdeckte. Albrecht heiratete 1772 die Schauspielerin Sophie Baumer, machte Bekanntschaft mit vielen Theatern und Theaterdichtern (darunter auch Schiller), verfaßte neben gesellschaftskritischen Romanen zahlreiche Bühnenstücke, die ihn zu einem der erfolgreichsten Autoren von Unterhaltungsliteratur der Spätaufklärung machten. Zwischen 1796 und 1806 leitete er das Altonaer Theater und verbrachte die späteren Jahre als Arzt in Hamburg, wo er populärmedizinische Schriften herausgab. Albrecht starb 1814 in Altona.