Hrsg. von Alexander Košenina

Literatur - Bilder

Johann Heinrich Ramberg als Buchillustrator der Goethezeit

Johann Heinrich Ramberg (1763–1840), Königlicher Hofmaler aus Hannover, zählt zu den bedeutendsten und produktivsten Buchillustratoren der Goethezeit. Seine Zeichnungen zur deutschen Literatur begleiten die großen Ausgaben Goethes, Schillers und Wielands. Rambergs bildliche Deutungen gelten aber auch Texten von Arnim, Brentano, Bürger, Chamisso, Fouqué, Gellert, Heine, E.T.A. Hoffmann, Iffland, Immermann, Kleist, Knigge, Lafontaine, Lessing, Mozart, Tieck oder Thümmel – neben vielen heute kaum noch bekannten Autoren. Nicht zuletzt diese Illustrationen machten Almanache wie Minerva, das Taschenbuch der Liebe und Freundschaft gewidmet oder das Taschenbuch zum geselligen Vergnügen so überaus populär.

Rambergs Kritiker verkehrten die große Beliebtheit beim Publikum in den Vorwurf anspruchsloser Unterhaltung. Jean Paul hingegen gibt dem modischen Verlagsgeschäft mit massenhaft verbreiteten Taschenbüchern die Schuld. Es veranlasse Autoren zur atemlosen Produktion von Kurztexten und zwinge Ramberg in kleinformatigen »Ridikülbüchern« statt »eignen komischen Witz zu gebären, bloß fremden zu begleiten«. Ramberg selbst bedauerte gegenüber August Klingemann die Reduktion seiner Kunst »zu einem Diminutiv«. Wer aber in vorliegendem Katalog die ungeheure Vielfalt und Prägnanz seiner Bilder zur deutschen Literatur betrachtet, wird abfällige Urteile überdenken. Denn kaum ein anderer Künstler hat die Dichter der Goethezeit so genau gekannt und verstanden wie er mit Feder und Pinsel.

»Mit dem Erscheinen des Bandes kann die Wiederentdeckung des Hannoveraner Hofmalers und Illustrators Johann Heinrich Ramberg (1763–1840) gefeiert werden, die ein immenses Forschungsgebiet für die Verbindungen von Literatur und Kunst in der Goethezeit eröffnet.«

»Der Band präsentiert sich [...] als Kompendium, das immer wieder neue Überraschungen [...] bereithält und zahlreiche Forschungsperspektiven [...] eröffnet.«

ein »wunderbare[s] Unternehmen«

Charlotte Kurbjuhn, Zeitschrift für Germanistik, XXIV – 2/2014

Alexander Košenina

Alexander Košenina, Prof. Dr., wechselte 2008 von einem germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover. Er vertritt die deutsche Literatur des 17.–19. Jahrhunderts, beschäftigt sich u.a. mit medizinischen und juristischen Fallgeschichten seit der Frühen Neuzeit und interessiert sich für Wechselwirkungen zwischen Malerei und Literatur. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Feuilletons und Editionen zur Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts.

  • ISBN: 978-3-86525-339-2
  • zahlreiche, teils farbige Abb.
  • 420 Seiten
  • Hardcover
  • Am 20.08.2013 erschienen
  • Deutsch
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden