In den letzten Jahrzehnten seines Lebens beschloss der Deutschlehrer und Pädagoge John Eiselmeier (1861–1947), seine Erinnerungen aufzuzeichnen. Das Ergebnis ist zugleich die Chronik eines individuellen Werdegangs und ein Einblick in das Leben auf beiden Seiten des Atlantiks zwischen den 1870er und den 1920er Jahren. Der erste Strang dieser bisher unveröffentlichten Schrift verfolgt den Einwanderungsprozess der Familie Eiselmeier in die USA, von Oberösterreich bis in den Mittleren Westen, und die allmähliche Integration im neuen Umfeld. Der zweite zeigt, wie sich John Eiselmeier bildet und wie sich seine berufliche Laufbahn entwickelt.
Dieser Rückblick behandelt Themen, die in diesen Jahrzehnten bei Migranten immer allgegenwärtig waren: die schwierigen Lebensverhältnisse in Europa, die Vorbereitungen auf die Auswanderung, die wechselhafte Integration in den USA, das Farmerleben, die Möglichkeit, in den USA ein Studium zu absolvieren, und die bemerkenswerte Karriere Eiselmeiers als Lehrer und Ausbilder.
Es geht dabei aber auch um das Zusammenleben in den Vereinigten Staaten. Diese Quelle spiegelt sowohl Interaktionen innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft als auch Beziehungen mit der angloamerikanischen Öffentlichkeit und den anderen Minderheiten wider. Damit fungiert Aus meinem Leben als ein aussagekräftiges Zeugnis der Umbrüche, mit denen sich Einwanderer aus Deutschland und Österreich um 1900 auseinandersetzen müssen.