Hrsg. von Pauline Adamek / Till Breyer / Malte Kleinwort / Philipp Weber

Über lange Sätze

35 Essays

Einen langen, vielleicht überlangen Satz zu lesen fordert und fesselt die Aufmerksamkeit in besonderer Weise, und doch hat die Literaturwissenschaft das Textphänomen des langen Satzes bislang kaum eingehend untersucht. Das liegt wohl daran, dass lange Sätze so verstreut auftreten und trotz ihrer Überdimensionierung doch unauffällig genug sind, um literaturgeschichtlich ein Stück weit verborgen zu bleiben. Lange Sätze finden sich beinah überall, doch die Liste berühmter Beispiele fällt kurz aus.
Der Band setzt an dieser Stelle an und versammelt in Form einer Anthologie kurze Essays über konkrete lange Sätze von Autor:innen wie Ilse Aichinger, Heinrich von Kleist, Maren Kames, W.G. Sebald, Ursula K. Le Guin oder Friedrich Hölderlin. Es erweist sich, dass lange Sätze immer wieder als Reflexionsformen eigener Art hervortreten. Während sie Referenzbereiche und Komplexität erhöhen, stellen sie zugleich die Erwartungen daran, was ein Satz kann oder soll, auf die Probe. Sie irritieren landläufige Zuordnungsalternativen wie ›Prosa oder Lyrik‹ und ›Literatur oder Wissenschaft‹ und stellen nicht zuletzt die Relativität und Kontextabhängigkeit syntaktischer Maße aus.

  • ISBN: 978-3-98859-135-7
  • Kleine Formate 9
  • 232 Seiten
  • Broschur
  • Am 25.09.2025 erschienen
  • Deutsch
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