August von Kotzebue
Hrsg. von Max Graff / Jan Luca Werner / Thomas Wilhelmi

Carolus Magnus

Lustspiel in drey Acten (Fortsetzung der deutschen Kleinstädter)

Kotzebues Carolus Magnus ist die Fortsetzung seiner erfolgreichen Komödie Die deutschen Kleinstädter. Der Autor lässt bereits bekannte Figuren auftreten, die das sprichwörtlich gewordene Provinznest Krähwinkel bevölkern und mit ihrer Titelmanie, ihrer Klatschsucht und ihrer reaktionären Spießigkeit zur Zielscheibe satirischen Spotts werden. Es geht um ein Liebespaar, das erst am Ende zusammenfindet, um eine anstehende Taufe, einen dilettantischen Dichter, einen aufgeblasenen Bürgermeister – und eine klägliche Theatertruppe, die ein Stück über Karl den Großen aufführen soll. Carolus Magnus ist ein für Kotzebues Schaffen typisches Lustspiel: kurzweilig, bisweilen klamaukig und dabei nicht ohne politische Dimension.

»Den Carolus Magnus muß ein jeder sehen, der den Drang fühlt, sich das Zwergfell erschüttern zu lassen.«
Besprechung des Stücks in den Nordischen Miszellen (1805)

August von Kotzebue

August von Kotzebue (1761-1819) war Schriftsteller, Publizist und Theaterautor.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, erlangte Kotzebue internationale Berühmtheit durch sein Dramenwerk, das die theatralen und gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit publikumswirksam herausforderte. Zeitweise übernahm er selbst Theaterleitungen und war u.a. für die Bühnen in Wien, St. Petersburg, Tallinn, Königsberg und Mainz zuständig.
Als engagierter Medienmacher arbeitete Kotzebue an der Profilierung des Pressemarktes, indem er mehrere belletrische Zeitschriften ins Leben rief und herausgab, darunter »Bibliothek der Journale« (St. Petersburg), »Für Geist und Herz« (Tallinn), »Die Biene« (Königsberg), »Der Freimüthige« (Berlin) und »Literarisches Wochenblatt« (Weimar).
Zeitlebens stand Kotzebue im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Auf das Interesse für seine Person reagierte er mit autobiografischer Unterhaltungsprosa, nicht selten mit ironischem Unterton. Die literarkritischen Debatten bestritt er ausgiebig auf dem Feld der Publizistik. Kotzebues gesellschaftspolitische Polemik gegen die radikalen deutschnationalen Tendenzen gab schließlich Anlass zu seiner Ermordung, die selbst zum transnationalen Medienereignis wurde.
August von Kotzebue gilt bis heute als der meistgespielte deutschsprachiger Dramatiker. Mit dem Lexikon »Kotzebues Dramen« liegt seit 2011 bei Wehrhahn Verlag ein konziser Überblick über seine Theaterproduktionen vor.

  • ISBN: 978-3-98859-154-8
  • ISSN: 1863-8406
  • Theatertexte 97
  • 112 Seiten
  • Broschur
  • Am 12.12.2025 erschienen
  • Deutsch
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