August von Kotzebue
Hrsg. von Alexander Košenina

Die Jagd

Eine komische Oper in drey Aufzügen

€ 10,00 Vorbestellbar. Auslieferung ab 12.01.2026.
Leseprobe
Als »Kleinigkeit« bezeichnete Christian Felix Weiße seine »komische Oper« Die Jagd nach der Weimarer Uraufführung 1770. Sie wird zum Riesenerfolg, das Stück mit der Musik von Johann Adam Hiller markiert den Beginn des deutschen Singspiels. Noch Richard Wagner zählt es zu den wichtigsten Vorläufern seiner Meistersinger von Nürnberg (1868). Die einfache Handlung im ländlichen Ambiente dreht sich um einen König, der sich auf der Jagd im Wald verläuft und völlig unerkannt im Haus eines Dorfrichters freundliche Aufnahme findet. Seine Tochter Röse liebt einen aufrichtigen Burschen, und sein Sohn Christel eine Pachterstochter, die den Fängen eines gräflichen Frauenräubers entkommt. Der König kann nach seiner Entdeckung beide Paare vereinigen und reich beschenken, den verbrecherischen Grafen hingegen bestrafen. Lange konnte er das Treiben aus dem Geheimen beobachten, die ehrliche Liebe seiner Untertanen rührt ihn fast zu Tränen. Sie beweisen ihre treuherzige Natürlichkeit gegen die Komplimentierkunst bei Hofe.

Alexander Košenina

Alexander Košenina, Prof. Dr., wechselte 2008 von einem germanistischen Lehrstuhl in Bristol an die Leibniz Universität Hannover. Er vertritt die deutsche Literatur des 17.–19. Jahrhunderts, beschäftigt sich u.a. mit medizinischen und juristischen Fallgeschichten seit der Frühen Neuzeit und interessiert sich für Wechselwirkungen zwischen Malerei und Literatur. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Feuilletons und Editionen zur Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts.

August von Kotzebue

August von Kotzebue (1761-1819) war Schriftsteller, Publizist und Theaterautor.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, erlangte Kotzebue internationale Berühmtheit durch sein Dramenwerk, das die theatralen und gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit publikumswirksam herausforderte. Zeitweise übernahm er selbst Theaterleitungen und war u.a. für die Bühnen in Wien, St. Petersburg, Tallinn, Königsberg und Mainz zuständig.
Als engagierter Medienmacher arbeitete Kotzebue an der Profilierung des Pressemarktes, indem er mehrere belletrische Zeitschriften ins Leben rief und herausgab, darunter »Bibliothek der Journale« (St. Petersburg), »Für Geist und Herz« (Tallinn), »Die Biene« (Königsberg), »Der Freimüthige« (Berlin) und »Literarisches Wochenblatt« (Weimar).
Zeitlebens stand Kotzebue im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Auf das Interesse für seine Person reagierte er mit autobiografischer Unterhaltungsprosa, nicht selten mit ironischem Unterton. Die literarkritischen Debatten bestritt er ausgiebig auf dem Feld der Publizistik. Kotzebues gesellschaftspolitische Polemik gegen die radikalen deutschnationalen Tendenzen gab schließlich Anlass zu seiner Ermordung, die selbst zum transnationalen Medienereignis wurde.
August von Kotzebue gilt bis heute als der meistgespielte deutschsprachiger Dramatiker. Mit dem Lexikon »Kotzebues Dramen« liegt seit 2011 bei Wehrhahn Verlag ein konziser Überblick über seine Theaterproduktionen vor.

  • ISBN: 978-3-98859-141-8
  • ISSN: 1863-8406
  • Theatertexte 98
  • 112 Seiten
  • Broschur
  • Erscheint am 12.01.2026
  • Deutsch
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